Eine Geschichte über Mut, Bildung und Begegnung

„Mein Name ist Taus, ich bin 55 Jahre alt. 

Nachdem mein Mann in Tschetschenien aus politischen Gründen verhaftet worden war, flüchteten wir 2007. Nach vielen Stationen kamen wir 2014 nach Deutschland und stellten einen Asylantrag.

Nach acht Jahren bekamen wir eine Aufenthaltsgenehmigung. Dafür sind wir sehr dankbar. Um die Sprache zu lernen, besuchten wir die Sprachkurse der VHS. Die Sprache zu erlernen, war nicht das einzige Problem. Wir brauchten zusätzliche Hilfe.

Diese fanden wir im I-Treff (Integrations-Treff). Ehrenamtliche sind dort, um bei vielen Dingen zu helfen. Es wird Alltagsdeutsch gelernt. Viele Menschen aus verschiedenen Kulturen bekommen Kontakt zueinander, in dem Sie lernen, Deutsch zu sprechen. Eine große Unterstützung ist die Hilfe z.B.:

• bei dem Ausfüllen von Formularen
• die Begleitung zum Sozialamt, zum Jobcenter, zur Arbeitsagentur, zur Ausländerbehörde.

Der I-Treff ist ein Ort, an dem es Menschen aus Brunsbüttel gibt, die sich ohne Vorurteile uns Migranten annehmen. Für mich ist der I-Treff ein sicherer Ort. Das Klima ist Wertschätzend und der Umgang miteinander sehr respektvoll. Wir sind den dort ehrenamtlichen arbeitenden Menschen sehr dankbar. 

Auch mit der Hilfe der Ehrenamtler/-innen ist es mir gelungen in Deutschland Fuß zu fassen. Inzwischen habe ich die Sprachprüfungen bis B2 erfolgreich bestanden, d.h., dass ich mich heute gut auf Deutsch unterhalten kann. Allerdings übe ich weiterhin, um das Sprachniveau C1 zu erlangen. Heute arbeite ich seit fast drei Jahren als Schulassistentin in der DAZ-klasse (Deutsch als Zweitsprache) an der Boy-Lornsen-Grundschule. Da ich in meinem Heimatland Lehrerin war, ist es schön für mich, heute pädagogisch arbeiten zu können. 

Ich bin dankbar für die Möglichkeit, mir hier in Deutschland ein neues Leben aufbauen zu können.“